Nachdem uns Lanzarote im letzten Jahr zum überwintern richtig gut gefallen hat, entschlossen wir uns bereits im Frühjahr wieder dorthin zu fliegen. Lanzarote im Dezember bedeutet knapp 25° C, viel Sonne und viel Kunst, die es zu entdecken gibt. Aufgrund unserer Zufriedenheit nächtigten wir im gleichen Hotel und buchten zuhause den Mietwagen, um die Insel in Eigenregie zu erkunden. Eine gute Entscheidung, denn vor Ort waren alle am Flughafen ansässigen Autovermieter ausgebucht. Einige Urlauber schauten somit in die Röhre, weil kein PKW vor Ort gebucht werden konnte.
Direkt am ersten Abend genossen wir den Sonnenuntergang rund um Costa Teguise, der Hafenstadt, die keine Historie aufweist. Dank Caesar Manrique entwuchs die Stadt nicht in Beton. Costa Teguise ist zwar ein Tourimekka, allerdings in noch beschaulicher Größe und Architektur.
Mit dabei meine Canon R5, mein derzeit meistgenutztes Objektiv RF24-105L 1:4, das vor der Reise beim CPS Service war (24 Stunden Bearbeitungszeit!) Und dem RF15-35L 1:2.8. Die Festbrennweiten blieben zuhause und ich habe diese nicht vermisst. Mein Sohn fotografierte mit der Canon EOS M6 MK-II. Eine erstaunlich gute Kompaktkamera auf Canon R Basis, die ebenfalls eine sehr gute Qualität lieferte. Unsere Q3 für Arme.
Cueva de los Verdes
Die Lavaröhre entstand während eines Vulkanausbruchs vor etwa 3500 Jahren. Ein Lavastrom vom Vulkan Corona floss in Richtung Osten in das Meer. Dank der schnellen Abkühlung der Lava an der Oberfläche und dem weiterfließen der heißen Lava in tieferen Schichten, bildete sich die sieben Kilometer lange Lavaröhre. An mehreren Stellen brach die Höhlendecke ein und formte bis zu 20 Meter tiefe Schächte. Die Cueva de los Verdes ist der längste Lavatunnel der Erde und endet 50 Meter unterhalb der Wasseroberfläche an der Küste. Bis heute sind große Teile unerforscht und nur weniger als die Hälfte ist zugänglich. Damals suchten die Einwohner in den Höhlen Schutz vor Piraten. Seit 1964 ist die Höhle auf einem Kilometer für die Öffentlichkeit zugänglich.
Da wir als Touri »nur« an einer normalen Führung teilnahmen, konnte ich weder Blitz noch Stativ benutzen und schraubte meine ASA hoch. Am Ende des Rundgangs findet man einen spiegelnden See, dessen Wasser man zunächst nicht wahrnimmt, weil die Oberfläche absolut glatt ist und als Teil der Höhle wahrgenommen wird. Ein Konzertsaal rundet die Tour ab. Da die Wände durch die Lava perforiert und strukturiert sind, existiert keinerlei Hall in der Höhle. Eine Kathedrale der Natur!
In der Cueva de los Verdes musste ich bei diesen beiden Bildern auf 12.800 ASA gehen. Mein 15-35 war voll geöffnet, so dunkel war es dort. Für die R5 kein Problem. Die Bilder sind zwar etwas körnig, aber voller Details und Schärfe. Meine M10R rauscht mit diesen hohen ASA Zahlen deutlich mehr!
Der Konzertsaal am Ende der Lavaröhre.
Der untere Teil des Bildes ist Wasser, das den oberen Teil der Röhre in absolut ruhiger Perfektion spiegelt.
Eine weitere Tour zum Mirador del Rio über Orzola endete am späten Nachmittag in der Stadt Teguise. Während in der Heimat ein weihnachtlicher Sturm bei schlechtem Wetter tobte, genossen wir hier ein hervorragendes Klima.
Fundación César Manrique
Zwei Caesar Manrique Häuser fehlten uns noch. Das Fundación César Manrique besuchten wir als erstes. Es war das ehemalige Wohnhaus in Tahiche des Künstlers und wird von einer von ihm selbst gegründeten Stiftung unterhalten. Die Stiftung beinhaltet Austauschprogramme für Kunst, Umwelt und Kultur. Das Grundstück ist 30.000 Quadratmeter groß und Teil eines großen Museums. Das Haus wurde in und auf fünf natürliche Vulkanblasen gebaut und ist eine architektonische Meisterleistung. Manrique empfing an diesem Ort namhafte Gäste wie den Künstler Andy Warhol und Bundeskanzler Helmut Kohl.
Casa Museo del Campesino
Ein weiteres Wohnhaus befindet sich in der Gemeinde San Bartolome und ist ebenfalls ein Werk von Caesar Manrique. Das Casa Museo del Campesino beinhaltet eine riesige, in eine Lavablase eingelassene Gastronomie, die traditionelle Gerichte anbietet. Außen sind landwirtschaftliche Geräte und traditionelle Behausungen zu sehen. Rechts des Parkplatzes steht das Monumento al Campesino.
Inmitten der Insel sind in den Hängen einiger Vulkane wunderschöne Stein- und Lavaformationen zu bestaunen – und zu begehen.
Jameos del Agua
Mit die größte Touristenattraktion im Norden Lanzarotes ist das Jameos del Agua. Die Anlage diente als Filmkulisse der Serie Timm Thaler. Caesar Manrique erschloss hier eine eingestürzte Lavaröhre. Die Anlage beinhaltet Restaurants, einen Pool, einen Konzertsaal und ein Museum. Einzigartig ist der kleine und lichtgeschützte See, indem man tausende Albinokrebse sehen kann. Diese Tierart lebt sonst nur in 2000 Metern Tiefe.
Der in einer Grotte integrierte Konzertsaal fasst knapp 600 Sitzplätze und wird oft für Veranstaltungen genutzt. In der Lavahöhle unter der Anlage, die 1400 Meter in 50 Metern Tiefe unterhalb der Meeresoberfläche endet, fand man während einiger Expeditionen fünfzig, teilweise noch völlig unbekannte endemische Arten. Hier ist auch ein Forschungslabor integriert, was neben seismischer Aktivität den Meeresspiegel misst.
Caletón Blanco
Ein Geheimtipp sind die nördlichen Strände Lanzarotes. Diese erinnern mit ihrem türkisblauem Wasser eher an karibische Strände. Die Mischung aus Sand und schwarzem Vulkangestein ist einzigartig und lädt zum baden und verweilen ein.
Bodega Stratvs
Im letzten Jahr fuhren wir das Weingebiet La Geria an. Pünktlich zum Sonnenuntergang besuchen wir die Weinkellerei Bodega Stratvs, die eine Minikrippe im direkt rechts liegenden Weinfeld zur christlichen Zeit den Besuchern anbot. Diese Minikrippe glich einer liebevoll gestalteten Stadt, war wunderbar beleuchtet und aus den Lautsprechern klangen leise Weihnachtslieder.
Zum Abschluss unserer Tour wanderten wir rund um Vulkane und statteten dem liebevoll arrangiertem Kaktusgarten einen Besuch ab.